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Teppichboden: So wählen Sie richtig!

Ein Teppichboden trägt tagtäglich unzählige unserer kleinen und großen Schritte und sorgt in Privaträumen, Büroobjekten, Hotels, Seniorenresidenzen und anderen Gebäuden für ein wohnliches Ambiente. Doch was muss bei der Anschaffung berücksichtigt werden?Teppichboden ist in hygienischer Hinsicht noch immer etwas umstritten. Das hat nicht nur den Grund, dass Pflege- und Reinigungshinweise nicht beachtet werden. Grundsätzlich geht es um das Zusammenspiel zwischen Boden, Verlegung, Unterboden und Objekt. Denn alle vier Faktoren sind für die spätere Reinigung und letztendlich für den Werterhalt entscheidend. Das zeigen Beispiele aus der Praxis.

Reinigungshinweise beachten!

Im Verwaltungs- und Personaltrakt eines Seniorenheims wurde ein Flachgewebe auf Doppelboden verlegt. Die Reinigung wurde von ungeschulten Kräften ausgeführt. Das Ergebnis sah anfänglich gut aus, mit der Zeit zeigten sich aber mehr und mehr Flecken.
Einer auf dem aktuellen Stand der Technik stehenden Fachkraft der Hauswirtschaft wäre dies nicht passiert. Sie weiß, dass man sich stets strikt an die Pflege- und Reinigungshinweise der Hersteller halten muss. So war in diesem Falle eine Sonderlösung gefordert. Hätte man bei Teppichbodenauswahl diesen reinigungstechnischen Faktoren eine Beachtung geschenkt, hätte man sich diese aufwendige Restaurierung und die damit verbundenen Kosten sparen können!

Nicht alles ist „allwettertauglich“

Einen ähnlichen Fall gibt es aus einem Hotel zu berichten. Verlegt ist ein exklusiver Axtminster – die Hausdame soll diesen nun mit ihrem Team in Eigenreinigung „in den Griff bekommen“. Doch mehr als eine Sichtreinigung war bei einer 80-prozentigen Auslastung und einer Fläche von zirka 9.500 m² nicht zu leisten. Erst nach zwei Jahren wurde in diesem Fünf-Sterne-Hotel der Ruf nach einer Intensivreinigung gehört.
Heute weiß dieses Haus, dass man über grundsätzliche Reinigungsanforderungen nicht diskutiert. Um kein zweites Lehrgeld zu bezahlen, findet heute ein auf das Hotel abgestimmtes Pflegekonzept zur Zufriedenheit aller seine Umsetzung.

Musterhaus – oder lebendes Objekt?

Einem Seniorenheim wurde als Antwort auf die Anforderungen „Inkontinenz, Medikamente, Blut, Essens- und Getränkereste“ ein „waschbarer Teppichboden“ verkauft. Ein erstklassiges Produkt, keine Frage. Aber kann man Senioren während der 24-stündigen Trockenzeit auf ihr Zimmer verbannen? Oder dem Personal auf Station zumuten, jeden Einzelnen wegen der Rutschgefahr über den feuchten Teppichboden zu begleiten? Das klappt meistens nicht. Besser wäre hier die Wahl auf einen Velours (noch besser auf Kräuselvelours) gefallen, den man mit einer nur halbstündigen Trockenzeit intensiv reinigen kann…

 

Von: Paul und Doris Geißler

 

Mehr dazu lesen Sie in rhw management 9/2009

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