rhw-management-hauswirtschaft-3-2024

Sparen Sie oder optimieren Sie Kosten?

Gerade in Zeiten der allgegenwärtigen Wirtschaftskrise kommt es nicht selten vor, dass auch in der Hotelbranche die Parole „Sparen, sparen, sparen!“ ausgegeben wird. Diese Worte können jedoch ungeahnte negative Effekte bei der Mitarbeiterschaft hervorrufen.

In meinem persönlichen Umgang mit dieser Thematik hat sich der Begriff der Kostenoptimierung etabliert. Die Wörter ‚Sparen’ und ‚Kostenoptimierung’ beschreiben ohnehin zwei unterschiedliche Möglichkeiten. Während beim Sparen ein Teil des zur Verfügung stehenden Budgets weggelassen wird, um dann mit dem restlichen Geld über einen bestimmten Zeitraum hinweg über die Runden zu kommen, ist die Vorgehensweise bei der Kostenoptimierung deutlich systematischer angelegt. Durch gezieltes Hinterfragen der Bedürfnisse bezüglich des Budgets wird nur das ausgegeben, was für essenzielle Maßnahmen gebraucht wird. So erreicht man eine möglichst hohe Effizienz, man optimiert die eigenen Ausgaben. Auch wenn das dem üblichen Vorgang des Sparens nahe kommt, ist ein kleiner, aber feiner Unterschied in der Vorgehensweise zu erkennen, zumal auch der unterschiedliche Effekt der Begrifflichkeiten nicht zu unterschätzen ist.

Sparen: Viele denken nur an Leistungskürzungen
In meiner Tätigkeit als Leitende Hausdame kam eines Tages mein Vorgesetzter zu mir und sagte im Gespräch: „Wir müssen sparen!“. Ich erlaubte mir einen Spaß und sagte: „Na gut, dann lassen wir das Reinigen der Zimmer für den nächsten Monat einfach weg.“ Zugegeben, mein Vorgesetzter fand das nicht so lustig, wie ich gehofft hatte. Als ich mich gezwungen sah, die Situation zu retten, schlug ich vor, das Reinigen der Gardinen in den Zimmern für den besagten Monat auszusetzen, worauf mein Chef schon besser gelaunt reagierte und augenblicklich anfing zu rechnen. Dann stelle sich allerdings die Frage, ob wir die Qualität weiterhin verantworten könnten, fügte ich hinzu. Letztlich konnten wir uns darauf einigen, nur in einem Teil der Zimmer die Gardinen nicht reinigen zu lassen. Saubere Gardinen ließen wir in diesem Monat hängen, während wir beispielsweise Gardinen aus Raucherzimmern und solche mit Flecken zur Reinigung schickten. Dazu hatten wir in Betracht gezogen, wie hoch die Kosten bei Gästebeschwerden oder sogar beim Ausbleiben von Gästen wären. Somit haben wir die Kosten auf der einen Seite optimiert und andererseits unseren gewohnten Qualitätsstandard halten können.
www.vsl-consulting.de

 

Von: Jasna Vdroljak

 

Mehr zu dem Thema lesen Sie in rhw management 3/2010

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