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Inklusion: Praxisbeispiele aus der Hauswirtschaft

Ob Catering, Hotel, Cafeteria und Altenhilfe – überall werden schon seit einigen Jahren Menschen mit Behinderungen nicht nur integriert, sondern Inklusion ermöglicht.

 

Beim 5. rhw-Erfolgstag am 31. März 2011 in Köln zeigten besonders erfolgreiche Institutionen, wie und warum die Inklusion in der Hauswirtschaft gelang.

Martin Bünk ist seit 2003 Betriebsleiter im FIT Hotel und Erlebnishaus in Much im Bergischen Land und seit 2005 Präsident der Embrace-Hotels, einem Verbund von 26 Hotels in Deutschland, Südtirol und der Schweiz. Insgesamt haben hier 287 Menschen mit Behinderungen Arbeit gefunden, beispielsweise im Service, Stewarding oder Housekeeping. Im FIT Hotel Much sind sieben der 16 Mitarbeiter behindert und erhalten den Tariflohn nach DEHOGA NRW. Die Arbeitslöhne werden mit 30 Prozent Ausgleichsabgabe vom Integrationsdienst gefördert. „Wir sind ein Hotel, keine Einrichtung“, so Bünk, „was uns verbindet, ist die Idee, die Welt nicht in Gewinner und Verlierer einzuteilen.“

Es gibt im FIT Hotel sogar einen rollstuhlgerechten Klettergarten mit einer 80 Meter langen Rolli-Seilrutsche! In der Praxis wird die Arbeit der Menschen mit Behinderungen stets in etwa sechs bis acht Schritte aufgeteilt. Sind diese erledigt, holen sich die Mitarbeiter wieder neue Aufgaben. „Diese Vorgehensweise führt zu vielen, über den Tag verteilten Erfolgserlebnissen, erleichtert die Struktur und motiviert die Mitarbeiter viel stärker, als wenn alle Aufgaben auf einmal ausgeteilt würden“, so Bünk.

Jeder neue behinderte Mitarbeiter absolviert zunächst ein vierwöchiges Praktikum, um seine Eignung für bestimmte Aufgaben herauszufinden. Fachanleiter sind nicht die Pädagogen, sondern die Fachmitarbeiter. Das Einstellungskriterium ist ein Behinderungsgrad von mehr als 50 Prozent. „Gerade auf dem Etagenservice müssen die Mitarbeiter körperlich sehr fit sein, in der Küche wiederum verletzungsfrei mit einem Messer umgehen können. Ob sie lesen und schreiben können, ist hingegen egal, da finden wir Mittel und Wege.“

 

Mehr zum Thema lesen Sie in rhw management 5/2011

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