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Frauenherzen leiden anders

Wussten Sie, dass Herzkreislauf-Erkrankungen die Liste der Todesursachen sowohl in Deutschland als auch weltweit anführen und nicht wie häufig angenommen Krebserkrankungen? Und dass mehr Frauen als Männer an Herzerkrankungen sterben als Männer?

Dass es das gebrochene Herz wirklich gibt und wer in diesem Zusammenhang als „stiller Killer“ gilt? Die gute Nachricht in Sachen Herz lautet: wir können selbst eine Menge für unsere Herzgesundheit tun – nämlich durch die Veränderung unseres Lebensstils.

„Ich merke immer wieder, wie erstaunt meine Patienten darüber sind, welchen großen Einfluss der persönliche Lebensstil auf die Herzgesundheit hat und wie viel sie selbst für ihr Herz tun können“, sagt der Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin Dr. Mohsen Radjai. Er ist bekannt als Dr. Mo, der sympathische Arzt aus der Kindersendung „Wissen macht Ah!“ und der Sprechstunde des ARD-Morgenmagazins. Im Oktober stellte er in Hamburg sein neues Buch „Bleiben Sie herzgesund – Herzlichst, Dr. Mo“ vor, das er zusammen mit der Wissenschaftsjournalistin Uschi Müller geschrieben hat (siehe Buchtipp).

Bluthochdruck als stiller Killer
Risikofaktor Nummer 1 für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist der Bluthochdruck, auch „der stille Killer“ genannt. Betroffene spüren über Jahre keinerlei Beschwerden und fühlen sich fit. Geschätzt wird, dass sieben bis zehn Millionen Menschen in Deutschland nicht wissen, dass sie betroffen sind. Fast jeder dritte erwachsene Deutsche hat erhöhten Blutdruck, ab dem 60. Lebensjahr sogar jeder zweite. Die Hälfte aller Schlaganfälle und Herzinfarkte könnten durch eine frühzeitige Senkung des Blutdrucks verhindert werden.

Das Problem ist, dass bei andauerndem Bluthochdruck sowohl das Herz als auch die Gefäße sowie die Endorgane wie Nieren und Augen leiden. Bei Bluthochdruck werden die Gefäßwände stärker belastet. Die Folge: minimale Verletzungen der Gefäßinnenschicht und An- und Einlagerung von Blutfetten, die das Blutgefäß zunehmend verengen (Arteriosklerose). Ein Teufelskreis beginnt, denn das „verkalkte“ Gefäß ist weniger elastisch, was wiederum den Bluthochdruck begünstigt.

Risikofaktoren für einen hohen Blutdruck sind Bewegungsmangel, Übergewicht, eine Diabetes-Erkrankung, eine salz- und fetthaltige Ernährung, Stress sowie der Konsum von Alkohol und Nikotin. „Die gute Nachricht ist, dass häufig eine Lebensstiländerung dauerhaft zu einem Erfolg führen kann, man kann oft sogar die Medikamente weglassen“, erklärt Dr. Mohsen Radjai.

Wer sein Körpergewicht um zehn Kilogramm reduziert, kann den Blutdruck beispielsweise um zehn Prozent senken. Eine ausgewogenen mediterrane Kost mit vielen pflanzliche Produkten wie Obst und Gemüse, Hülsenfrüchte, Naturreis, eifreien Teigwaren, Nüssen und Olivenöl kann laut Dr. Mo das Herzinfarktrisiko um 40 bis 50 Prozent reduzieren, gleiches gilt für regelmäßige Bewegung. Einmal Sport pro Woche reicht jedoch nicht aus: das Ziel sollte sein, an zirka fünf Tagen pro Woche 30 bis 60 Minuten Ausdauertraining in moderater Intensität einzuplanen.

Alexandra Höß

Mehr zum Thema lesen Sie in der rhw management-Ausgabe 1-2/2016

Buchtipp
Dr. med. Mohsen Radjai/Uschi Müller: „Bleiben Sie herzgesund/Herzlichst Dr. Mo“, Trias Verlag, Stuttgart 2015. 174 Seiten, 17,99 Euro, ISBN: 978-3830482390

Foto: Trias Verlag

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