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Bereits 400 städtische Kitas mit Bio-Essen

Die bayerische Landeshauptstadt kann in Sachen Bio eine positive Bilanz präsentieren – und in diesem Jahr ein zweifaches Jubiläum feiern: Zehn Jahre Biostadt München und zehn Jahre „Bio für Kinder“. Und eine von Studierenden der Hauswirtschaft betriebene Lehrküche wurde im Juni 2016 sogar zu 100 Prozent Bio-zertifiziert.

Mehr Bio auf Münchens Tellern – auf diesen einfachen Nenner kann man das im Jahr 2006 gesteckte gemeinsame Ziel der Stadt München und der Gemeinschaftsinitiative „Bio für Kinder“ bringen. Heute sind Bio-Produkte in fast jeder Einkaufstasche und auf immer mehr Speisekarten zu finden. Vor zehn Jahren sah dies noch anders aus, weshalb München sich als Biostadt auf den Weg machte mit dem Ziel, den Einsatz von Bio-Lebensmitteln in Kindereinrichtungen, im städtischen Geschäftsbereich und in der Gastronomie voranzutreiben. Seitdem ist einiges in Bewegung gekommen.

90 Prozent Biofleisch: Vorgaben für die Kitas

In München bieten zirka 30 Gaststätten Bio-Produkte an, die städtischen Kantinen haben mittlerweile einen Bio-Wareneinsatz von 20 Prozent, der Stadtrat trinkt Fair Trade zertifizierten Bio-Kaffee und verzehrt werden Bio-Brezen. Besonders beeindruckend ist die Entwicklung in den städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen: 2013 stellten per Stadtratsbeschluss städtische Kindertageseinrichtungen auf 50 Prozent Bio-Wareneinsatz um, tierische Produkte stammen sogar zu 90 Prozent aus Öko-Haltung.
Diese klare politische Weichenstellung – die immerhin für fast 400 Einrichtungen mit Plätzen für rund 35.000 Kinder und Jugendliche gilt – war ein wichtiger Baustein. „Damit ist München bundesweit Vorreiter, was eine ökologische Außer-Haus-Verpflegung in städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen anbelangt“, erläuterte Stephanie Weigel, Projektleitung „Bio für Kinder“ beim Tollwood Festival München.

„München ist ein Beispiel dafür, was eine engagierte Stadtverwaltung leisten kann: eine gesunde, nachhaltige Verpflegung in Kindergärten und Schulen zu sozial verträglichen Preisen“, so Stephanie Jacobs, Referentin für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München.

Gesichert wird dieser Erfolg durch ein breites Unterstützungsangebot, das von der Schulung der Verpflegungsverantwortlichen bis zur Sensibilisierung der Eltern im Rahmen des Veranstaltungsprogramms „München schmeckt Bio“ reicht. Anfang 2017 wird ein Leitfaden zur Unterstützung der Verwaltung bei der Beschaffung und dem Einsatz von Bio-Lebensmitteln veröffentlicht, der vom kommunalen Netzwerk der Biostädte herausgegeben wird.

Und auch die Hauswirtschaft spielt eine Rolle: Die von angehenden Staatlich geprüfte/n Betriebswirt/innen für Ernährungs- und Versorgungsmanagement betriebene Lehrküche der Städtischen Berufsschule für Fachkräfte der Pharmazie und Zahnmedizin wurde im Juni 2016 zu 100 Prozent biozertifiziert. Außerdem managen die künftigen Führungskräfte der Hauswirtschaft auch noch die Küchen ihres eigenen Beruflichen Schulzentrums Alice Bendix sowie die Ludwig-Thoma-Realschule. HBL Therese Häusler ist Küchenleiterin der Lehrküche und produziert mit ihrem Team (Studierende des ersten Lehrjahres) täglich rund 450 Mittagsmahlzeiten – alles in Bio.

Red/RoB

Mehr zum Thema lesen Sie in rhw management 12/2016

Foto: Tollwood München

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